Der Bandscheibenvorfall ist eine Erkrankung der Wirbelsäule, bei der die Bandscheibe allmählich ihre Pufferfunktion verliert. Der verhärtete Bandscheibenkern tritt dabei aus der Bandscheibe aus und drückt auf die dahinterliegenden Nerven. Die Schmerzen, die dabei entstehen, können an verschiedenen Stellen spürbar und unterschiedlich stark ausgeprägt sein.
Bandscheibenvorfälle können prinzipiell bei allen Menschen auftauchen, bei denen bereits ein Verschleiß des Bandscheibengewebes vorliegt. In der Regel ist dies ab dem 40. Lebensjahr der Fall – was aber nicht bedeutet, dass jüngere Menschen oder sogar körperlich fitte Sportler vor Bandscheibenvorfällen verschont bleiben.
Am häufigsten betroffen ist der Bereich der unteren Lendenwirbelsäule sowie der unteren Halswirbelsäule.
Auf dieser Seite erhalten Sie einen Überblick darüber, wie ein Bandscheibenvorfall entsteht, welche Symptome bei einem Bandscheibenvorfall auftreten und welche Therapiemöglichkeiten eines Bandscheibenvorfalls zur Verfügung stehen.
Symptome eines Bandscheibenvorfalls
Für alle jene von Ihnen, die auf der Suche nach der Antwort auf die Frage „Habe ich einen Bandscheibenvorfall?“ auf dieser Seite gelandet sind, das wichtigste zuerst:
An welchen Symptomen kann man einen Bandscheibenvorfall erkennen?
Diese Frage ist gar nicht so einfach zu beantworten, denn die Symptome eines Bandscheibenvorfalls können je nach Höhe und Schweregrad des Vorfalls von Patient zu Patient stark variieren.
In der Regel können in dem Bereich, in dem der Bandscheibenvorfall vorliegt, mehr oder weniger starke Beschwerden an der Wirbelsäule wahrgenommen werden. Dies ist bereits ein wichtiges Indiz dafür, wo der Bandscheibenvorfall vorliegt. Je nachdem, ob die Schmerzen weiter oben oder eher weiter unten an der Wirbelsäule empfunden werden, erleichtert dies die Unterscheidung in Bandscheibenvorfälle der Halswirbelsäule (Bandscheibenvorfall HWS), der Brustwirbelsäule (Bandscheibenvorfall BWS) und der Lendenwirbelsäule (Bandscheibenvorfall LWS).
Bandscheibenvorfall – die Alarmzeichen!
Bei einem Bandscheibenvorfall beschränken sich die Schmerzen jedoch nicht nur auf den Bereich, an dem die Bandscheibenprolaps tatsächlich vorliegt. Da das ausgetretene Bandscheibengewebe auf den Nervenkanal drückt, können Schmerzen auch in andere Körperregionen ausstrahlen.
Zu den häufigsten Symptomen eines Bandscheibenvorfalls gehören:
- plötzliche auftretende, starke oder stechende Schmerzen im Rücken
- Rückenschmerzen, die bei Belastung stärker werden
- Rückenschmerzen, die in ein Bein oder einen Arm ausstrahlen, evtl. auch den Hinterkopf oder das Gesäß und darin Empfindungsstörungen wie Kribbeln oder Taubheitsgefühle auslösen
- Lähmungen in den Extremitäten
- Störungen der Blasen- und Darmentleerung
Rückenschmerzen, die über mehrere Tage andauern, können außerdem ein Vorbote eines Bandscheibenvorfalls sein. In diesem Fall wäre es sinnvoll, rasch einen Arzt aufzusuchen.
Treten bereits Lähmungen oder Störungen der Blasen- und Darmentleerung auf, ist ein umgehender Arztbesuch zwingend notwendig.
Wie entsteht ein Bandscheibenvorfall?
Kurz zur Anatomie der Wirbelsäule und der Art und Weise, wie das Problem entsteht:
Die Wirbelsäule besteht aus 24 freien Wirbeln, zwischen denen sich jeweils eine Bandscheibe befindet. Bandscheiben sind elastische Bindeglieder der Wirbel und bestehen aus zwei Teilen: der äußere Teil ist ringförmig und fester (Faserring), der innere Teil ist flüssig und besteht zum Großteil aus Wasser (Gallertkern). Gesunde Bandscheiben federn Stöße, Erschütterungen und Reibungen ab und sorgen dafür, dass die gesamte Druckbelastung der Wirbelsäule gleichmäßig verteilt wird.
Mit der Zeit verlieren Bandscheiben durch Abnutzung ihre Schutz- und Ausgleichsfunktion. Der äußere Bandscheibenring wird allmählich spröder und durchlässig, so dass das Bandscheibengewebe nach außen treten kann. Das wird im medizinischen Jargon Prolaps oder Diskusprolaps genannt – hier schlicht Bandscheibenvorfall.
Nicht jeder Bandscheibenvorfall erzeugt Beschwerden. Studien legen nahe, dass vermutlich mehr als die Hälfte aller Bandscheibenvorfälle keine klinischen Beschwerden hervorrufen und fast jeder Erwachsene über 40 Jahren zumindest Risse in einem Bandscheibenfaserring aufweist.
Schmerzen treten in der Regel erst dann auf, wenn das ausgetretene Gewebe auf einen Nerv drückt. Der Druck auf Nervenwurzeln in der Lendenwirbelsäule löst teils heftige Schmerzen aus.
„Warum gerade ich?“ – Ursachen eines Bandscheibenvorfalls
Bandscheibenvorfälle sind zwar keine Seltenheit, treten aber im Vergleich zu anderen nicht-spezifischen Rückenschmerzen doch seltener auf. Jedes Jahr erleiden etwa 0,2% der Deutschen einen Bandscheibenvorfall.
So kommt es, dass mich Patienten, bei denen ein Bandscheibenvorfall diagnostiziert wurde, manchmal fragend angucken – warum ausgerechnet sie daran erkrankt sind. Was man aber wissen muss, ist, dass es fast jeden treffen kann. Faktoren, die zur Entstehung eines Bandscheibenvorfalls beitragen können, sind unter anderem:
- Falschbelastungen und Fehlhaltungen des Rückens und der Bandscheiben
- Rauchen
- genetische Veranlagung
- natürlicher alterungsbedingter Verschleiß der Bandscheiben
- übermäßige körperliche Aktivität oder Erschütterungen
- Verletzungen
- Bewegungsmangel
- Übergewicht
Zu wenig Bewegung oder eine überwiegend sitzende Tätigkeit sind bekanntermaßen nicht ideal für die Rückengesundheit. Aber auch sportliche Überbelastung wie Leistungssport oder falsche Belastung können der Wirbelsäule schaden. Übergewicht, darunter fällt auch jenes der Schwangerschaft, kann ebenfalls einen negativen Einfluss auf die Wirbelsäule haben.
Sie sehen jedoch auch, dass wir nicht auf alle Faktoren einen Einfluss haben. Gegen den normalen, alterungsbedingten Verschleiß oder unsere genetische Veranlagung können wir nichts tun.
Kann man überhaupt etwas richtig machen, wenn so unterschiedliche Ursachen der Grund eines Bandscheibenvorfalls sein können?
Ich erlaube mir hier, eines meiner Lieblingszitate aus der antiken griechischen Philosophie nennen zu dürfen, das diese Frage treffend beantwortet: pan Métron áriston – was so viel bedeutet wie „Maßhalten ist das Beste.“ Eine ausgegliche Rückengesundheit hängt stark von der Vorbeugung, der bewussten Körperhaltung und ausreichenden Muskelstärkung ab. Wer zusätzlich noch das Rauchen aufgeben kann, tut nicht nur seinen Bandscheiben, sondern auch dem übrigen Organismus etwas Gutes.
Diagnose eines Bandscheibenvorfalls
Am Anfang eines Besuchs beim Wirbelsäulenexperten steht immer ein ausführliches ärztliches Gespräch (Anamnese). Der Patient teilt seine Krankheitsgeschichte z.B. Vorerkrankungen und Operationen, sowie seine aktuellen Beschwerden mit. Die Anamnese liefert wesentliche diagnostische Hinweise zur Schmerzlokalisation und zugleich Ansatzpunkte für weitere Untersuchungen.
Darauf folgt eine gründliche orthopädisch-neurologische Untersuchung. Zur Diagnostik veranlaßt Dr. Christopoulos bei Bedarf Untersuchungen mittels hochmoderer Diagnostikverfahren wie die digitale Röntgenaufnahme oder eine Magnetresonanztomographie (MRT).
Bandscheibenvorfall Behandlung
Heute sind sich Ärzte und Mediziner einig, dass die vor einiger Zeit verschriebene strikte Bettruhe oder Stufenlagerung des Rückens selten eine effektive Besserung des Problems herbeiführt.
Auch die Vermutung und Sorge vieler Patienten, dass bei einem Bandscheibenvorfall kein Weg an der Operation vorbeiführt, entspricht nicht der Realität. Tatsächlich gibt es unterschiedliche Behandlungsalternativen, die je nach Schweregrad des Bandscheibenvorfalls veranlasst werden können und über 90% der Bandscheibenvorfälle werden konservativ behandelt.
Konservative Therapie bei Bandscheibenvorfällen
Natürlich sollte bei Rückenschmerzen auf die Belastung des Rückens geachtet und eine leichtere Alltagsaktivität bevorzugt werden. Doch von zwanghafter Bettruhe und krampfhafter Schonhaltung ist in den häufigsten Fällen abzuraten, zumal letztere zusätzliche Probleme verursachen kann. Beschwerden können durch konservative Therapien bekämpft werden, in denen je nach Intensität der Schmerzen eine Kombination entzündungshemmender oder muskelentspannender Medikamente und geeigneter Krankengymnastik den Heilprozess unterstützen.
Auch bildwandlergesteuerte Wirbelsäuleninjektionen wie die PRT-Spritze (Injektion in die Nerven) oder die Facetteninfiltrationen (Injektion in die Gelenke) sind in sehr vielen Fällen eine geeignete Behandlungsmöglichkeit, um einen Bandscheibenvorfall ohne OP zu therapieren.
Bandscheiben OP
In manchen Fällen, lässt sich ein Bandscheibenvorfall konservativ nicht ausreichend behandeln. Bessern sich die Schmerzen nach einem gewissen Zeitraum nicht oder führt das Problem zu Lähmungserscheinungen sowie zum Verlust der Kontrolle über die Blase und der Enddarm (Stuhl- und Harninkontinenz), ist eine OP nicht zu umgehen.
Das Ziel jeder Bandscheiben OP ist es, die Schmerzen zu lindern und langfristige Schädigungen der Nerven zu verhindern.
Bei der Bandscheiben OP ist der goldene Standard die mikrochirurgische Sequesterektomie.
Bei diesem operativen Eingriff wird der Sequester entfernt. Als Sequester wird der Teil der Bandscheibe bezeichnet, der ausgetreten ist. Das Bandscheibenfach wird anschließend ausgespült, um einen erneuten Rezidiv zu verhindern, da leicht lösliches Bandscheibengewebe schnell erneut austreten kann.
In seltenen Fällen muss die Bandscheibe teilweise oder auch komplett entfernt (Diskektomie) werden, um den vorherrschenden Druck auf die umliegenden Nervenwurzeln zu verringern.
Um die geschwächten Muskeln zu stärken und eventuell aufgetretene Bewegungsstörungen zu beheben, erhalten Patienten in der Regel bereits kurz nach der Operation Physiotherapie. Die krankengymnastischen Übungen müssen über mehrere Wochen regelmäßig durchgeführt werden. Zudem kann die Nachsorge der Operation durch das Tragen von Bandagen oder Orthesen sinnvoll unterstützt werden.
Bandscheibenvorfall: OP / Behandlung bei Dr. Christopoulos in Köln
Herr Dr. Charilaos Christopoulos ist Facharzt für Neurochirurgie und ein erfahrener Wirbelsäulenchirurg. Als Chefarzt der Wirbelsäulenchirurgie in der ATOS Orthoparc Klinik in Köln hat er schon vielen Patienten mit Problemen an der Wirbelsäule geholfen. Mit gezielten Diagnoseverfahren und auf den Patienten zugeschnittenen Therapien wird das Wohlergehen der Betroffenen an erste Stelle gesetzt.
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