Was hilft gegen Rückenschmerzen? Diese Frage treibt Tausende von Menschen jeden Tag in Deutschland um. Dabei ist es nicht nur wichtig, zu fragen, was bei akuten Rückenschmerzen hilft, sondern auch, wie man Rückenschmerzen vorbeugen kann.

Wenn Sie diesen Text gerade lesen, dann geht es Ihnen vermutlich wie vielen anderen heutzutage – Sie kennen Verspannungen, Versteifungen oder weitere Beschwerden am Rücken und sind auf der Suche nach einem Erfolgsrezept gegen Rückenschmerzen. In dieser Serie möchte ich in einzelnen Artikeln auf Themen eingehen, die unterschiedliche Aspekte unserer Rückengesundheit beleuchten sowie Möglichkeiten aufzählen, wie Sie im Alltag mit Rückenschmerzen umgehen können.

Mit Rückenschmerzen macht fast jeder Bekanntschaft

Vielleicht wissen Sie es bereits: in Deutschland gehören Rückenschmerzen zu den häufigsten Schmerzen überhaupt. Etwa 4 von 5 Deutschen geben an, mindestens einmal in ihrem Leben solche Beschwerden gehabt zu haben. Arbeitgeber und Krankenkassen befassen sich ebenfalls mit dieser Problematik, da Rückenprobleme, wie sich in den jährlichen Gesundheitsreports zeigt, vermehrt zu Fehltagen führen. So auch in diesem Jahr:Rückenschmerzen vorbeugen

Αuch 2020 waren, abgesehen vom Tumult um das Coronavirus , Muskel-Skelett-Beschwerden wie Rückenschmerzen unser leiser Wegbegleiter und hauptsächlicher Ausfallgrund im ersten Halbjahr 2020. Den aktuellsten Daten zufolge (Stand September 2020)*, nahmen die Rückenbeschwerden um 16 Prozent zu und verursachten mehr als jeden fünften Fehltag.

Die Rückenschmerzen-Basics

In den meisten Fällen entstehen Rückenschmerzen durch erworbene Gesundheitsschäden z.B. strapazierte Muskeln oder Verschleiß der Wirbelsäule und Bandscheiben. Sie können aber auch genetisch veranlagt sein, so dass Sie Ihre Rückenschmerzen quasi erben.

Rückenleiden werden grundsätzlich in spezifische und nicht-spezifische Rückenschmerzen unterteilt, eine Unterscheidung, die nicht immer einfach zu machen ist.

Spezifische Rückenschmerzen lassen sich nicht nur konkret lokalisieren, sondern hängen mit einer speziell zu behandelnden Ursache zusammen. Ein paar Beispiele hierfür sind Bandscheibenvorfälle, Wirbelbrüche oder eine Spinalkanalstenose. Die Diagnose führt zu einer zielgenauen Behandlung des Patienten, um die zugrundeliegende Erkrankung zu heilen.

Nicht spezifische Rückenschmerzen hingegen zeigen mit einfachen klinischen Mitteln keine konkrete Ursache, die die vorliegenden Beschwerden erklären kann. Die Schmerzen können bei nicht-spezifischen Rückenschmerzen in einer Reihe anderer Gesundheitsstörungen liegen, zum Beispiel bei chronisch-entzündlichen Erkrankungen, neurologischen Störungen oder sie können sogar durch Nebenwirkungen von Medikamenten ausgelöst werden.

Was gegen Rückenschmerzen hilft, die nicht spezifisch sind, muss somit zunächst vom Arzt erörtert werden. Zur Abklärung der Schmerzcharakteristik und letztlich zur Diagnosefindung verhilft uns eine Abfolge spezifischer Fragen und Einschätzungen wie z.B die

  • Lokalisation und Ausstrahlung des Schmerzes
  • Dauer der aktuellen Episode
  • Frühere Episoden, bisheriger Verlauf
  • Auslöser, erleichternde bzw. verschlimmernde Faktoren
  • Bisherige Behandlungen, Erfolge, Nebenwirkungen
  • Erste Einschätzung psychosozialer Risikofaktoren
  • Stärke der Schmerzen und Beeinträchtigung in der Bewegung

Auch weitere Faktoren wie zum Beispiel begleitende Beschwerden oder Erkrankungen können ein aussagekräftiger Hinweis für den weiterführenden Diagnoseprozess und die Behandlung des Patienten sein.

Wann sollte man zum Arzt?

Bei akuten Rückenschmerzen, die länger als drei Tage anhalten, sollten Sie nicht länger zögern und sich von Ihrem Arzt untersuchen und beraten lassen. Wichtig ist der Besuch beim Arzt nicht nur, um die akuten Beschwerden zu lindern, sondern auch um eine Wandlung der Schmerzen in ein chronisches Problem zu vermeiden. Wer bei leichten Rückenschmerzen vorbeugen kann, vermeidet eventuell die Entwicklung eines schlimmeren Rückenleidens.

Ein Leben ohne Rückenschmerzen. Gibt es das?

Manchmal tauchen Rückenschmerzen plötzlich auf, obwohl man sich sonst kerngesund fühlt. Dann klingen sie ab und erscheinen entweder selten oder gar nicht mehr. Manchmal aber, kommen Rückenschmerzen, um zu bleiben. Wenn die Beschwerden länger als sechs Wochen andauern und sich trotz Therapiemaßnahmen nur mäßig bessern, spricht man von chronischen Rückenschmerzen.

Die andauernden Beschwerden schränken im Alltag enorm ein und bilden mit der Zeit eine große psychische Last. Die Beantwortung der Frage „was hilft gegen Rückenschmerzen?“, ist also für viele Menschen von großer Dringlichkeit.

Rückenschmerzen behandeln

Alle Patienten, die ich in meinem Klinikalltag begleite, kommen meist mit bereits vorhandenen Beschwerden in meine Sprechstunde. Im ersten Beratungsgespräch dreht sich alles – die Anamnese, die Untersuchung, das Gespräch – um einen Punkt: dem Wunsch von Schmerzfreiheit. Ohne Schmerzen durch den Alltag gleiten zu können, ist verständlicherweise das große Ziel aller, die unter Rückenschmerzen leiden.

Inwiefern dieses Ziel am Ende der Therapie erreicht werden kann, hängt wie so oft in der Medizin vom individuellen Ausgangspunkt und Schweregrad der vorliegenden Rückenschmerzen ab. Dennoch gibt es zahlreiche Fälle aus meiner langjährigen Tätigkeit als Wirbelsäulenchirurg, in denen Patienten auch nach langem Leidensweg, von Ihren Schmerzen befreit, ein verbessertes Lebensgefühl genießen. Diese Rückkehr zu einem angenehmen und zufriedenstellenden Körpergefühl ist es, wonach ich in meiner Aufgabe als Chirurg täglich strebe.

Doch was hilft gegen Rückenschmerzen?

Sind es Medikamente, Ruhe und Bewegungslosigkeit oder vielleicht doch Physiotherapie und Rückengymnastik? Und gibt es nicht auch weitere Aspekte, wie psychische Belastung durch Stress oder entzündungsfördernde Ernährung die zusätzlich Rückenschmerzen verursachen können?

Für alle diese Punkte möchte ich Ihnen in dieser Reihe interessante Einblicke in den aktuellen medizinischen Diskurs gewährleisten. Ich empfinde besonders die Thematik der Prävention von Rückenschmerzen, also wie wir Rückenschmerzen vorbeugen können, als ebenso – wenn nicht sogar noch wichtiger, als die medikamentöse und operative Befreiung von Beschwerden im Nachhinein.

Gerne freue ich mich auch auf Impulse Ihrerseits, falls Sie an einer bestimmten Frage besonders interessiert sind oder auch aufgrund persönlicher Erfahrung Wissenswertes mit unserer Leserschaft teilen möchten.

Ihr Dr. Christopoulos

 

*Quelle: DAK Gesundheitsreport 2020

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