Lieber Leserinnen und Leser,
im zweiten Teil des Osteoporose Schwerpunkts erfahren Sie mehr zu den Diagnoseverfahren bei Knochenschwund, welche Risikofaktoren für eine beschleunigte Entwicklung einer Osteoporose verantwortlich sein können und was eine Osteoporose Therapie umfasst.
Auf dieser Basis finden Sie in diesem Artikel einige Tipps, wie Sie einer Osteoporose vorbeugen können. Da die Osteoporose eine Erkrankung ist, die das gesamte Knochengerüst betrifft, gilt auch hier: Vorsorge ist die beste Medizin.
Osteoporose ist eine schleichende Erkrankung, die anfänglich keine Symptome und Schmerzen verursacht. Und meist erst dann diagnostiziert wird, wenn sie sich im fortgeschrittenen Stadium befindet und Knochenbrüche und Wirbelbrüche aufgrund der Osteoporose das Resultat sind.
Eine frühzeitige Diagnose wird daher erschwert und Risikogruppen sollten sich auch ohne das Auftreten von Beschwerden um eine Osteoporose Diagnose und Prophylaxe Gedanken machen.
Bin ich ein Kandidat für Osteoporose?
Osteoporose Risikofaktoren
Abhängig von den Ursachen und dem Typ der Osteoporose, kann das Auftreten und Fortschreiten einer Osteoporose beeinflusst werden. Bei den Osteoporose Risikofaktoren wird unterschieden zwischen beeinflussbaren und nicht beeinflussbaren Faktoren.
Dabei ist zunächst nochmals anzumerken, dass Osteoporose keine seltene Erkrankung ist, die besonders in höherem Alter in Form der senilen Osteoporose (Typ-II-Osteoporose) auftritt. Aufgrund der hormonellen Umstellung in den Wechseljahren sind insgesamt mehr Frauen als Männer von Osteoporose betroffen, die Typ-I-Osteoporose betrifft nur postmenopausale Frauen.
Osteoporose Risikofaktoren, die Sie nicht beeinflussen können
Zu den nicht beeinflussbaren Risikofaktoren für eine primäre Osteoporose zählen unsere biologischen Voraussetzungen, also das Geschlecht, Alter und die familiäre Vorbelastung. Bei Frauen kommt als besonderer Risikofaktor die Menopause hinzu, da die geminderte Östrogenproduktion während der Wechseljahre eine Osteoporose begünstigt.
Liegt die Vermutung nahe, dass es sich um eine sekundäre Osteoporose handelt, muss die Erkrankung, die die Osteoporose verursacht, zunächst erkannt und soweit möglich behandelt werden. Die Einnahme von Osteoporose verursachenden Medikamente sollte regelmäßig überprüft und gegebenenfalls abgesetzt oder reduziert werden.
Osteoporose Risikofaktoren, auf die Sie Einfluss haben
Risikofaktoren für Osteoporose, die Sie beeinflussen können, sind alle mit einem gesunden Lebenswandel verbunden. Das macht es sicher für viele umso schwerer, eine effektive Osteoporose Vorsorge in ihrem Alltag umzusetzen.
Zu den Risikofaktoren gehören Genussmittel wie Koffein, Rauchen, Alkohol, aber auch eine generell einseitige Ernährung. Insbesondere die mangelnde Aufnahme von Kalzium, ein Risiko, das vor allem Veganer betrifft, oder die erhöhte Aufnahme von phosphathaltigen Lebensmitteln können die Entstehung von Osteoporose begünstigen.
Ebenfalls wurde festgestellt, dass untergewichtige Personen häufiger an Osteoporose erkranken.
Weitere Risikofaktoren für das Entstehen von Osteoporose sind Bewegungsmangel und ein mangelnder Aufenthalt im Freien. Letzterer kann aufgrund des geringen Kontaktes mit dem Sonnenlicht zu einem Vitamin D3 Mangel führen, der vor allem die Knochen schädigt.
Ist Osteoporose heilbar?
Auf diese Frage gibt es leider eine einfache Antwort: Nein, Osteoporose ist nicht heilbar.
Je nach dem Typ, der Ursache und dem Stadium der Osteoporose kann eine Osteoporose jedoch in vielen Fällen so behandelt werden, dass sie möglichst geringe Einschränkungen für die Betroffenen hat. Mit der richtigen Therapie kann ein weiterer Abbau der Knochenmasse jedoch stark verlangsamt oder sogar ganz aufgehalten werden.
Maßgeblich für den Erfolg einer Therapie ist eine möglichst frühzeitige Diagnose der Osteoporose.
Osteoporose Diagnose
Da Symptome bei einer Osteoporose meist erst dann auftreten, wenn bereits ein akutes Risiko von Knochenbrüchen besteht, ist das Ziel der Osteoporose Diagnose, diese möglichst frühzeitig zu diagnostizieren. Eine manifeste Osteoporose liegt vor, wenn bereits ein osteoporotischer Knochenbruch eingetreten ist.
Für eine Osteoporose Diagnose werden zunächst die individuellen Risikofaktoren für Osteoporose identifiziert und ausgewertet. Die Patienten werden ebenfalls zu einer Größenabnahme befragt und ihr Sturzrisiko wird analysiert. Die klinische Untersuchung durch den Arzt umfasst außerdem die Ermittlung von Größe und Gewicht sowie eine Analyse der Körperhaltung und der Wirbelsäulenform.
Erst wenn aufgrund der Erhebung der Risikofaktoren und der klinischen Untersuchung ein erhöhtes Risiko für das Vorliegen einer Osteoporose festgestellt wird, werden weitere Diagnose Methoden herangezogen.
Knochendichtemessung zur sicheren Osteoporose Diagnose
Die Knochendichtemessung, auch Osteodensitometrie genannt, ermittelt die Knochendichte mithilfe des sogenannten T-Wertes. Bei Normalwerten der Knochendichte beträgt der T-Wert mehr als -1,0, bei einer Osteopenie, einer Vorstufe der Osteoporose, der T-Wert zwischen -1,0 und -2,5, eine Osteoporose liegt schließlich bei einem T-Wert unter -2,5 vor.
Der Goldene Standard bei der Knochendichtemessung ist die DXA Messung (Dual-Röntgen-Absorptionsmetrie), bei der die Knochendichte der Lendenwirbelsäule und der Oberschenkelknochen gemessen wird. Eine weitere Methode der Knochendichtemessung ist die quantitative Computertomographie (Q-CT).
Weitere Methoden der Osteoporose Diagnose
Sollte bereits ein Verdacht auf einen Wirbelbruch aufgrund der Osteoporose bestehen, werden zusätzlich Röntgenbilder der Brustwirbelsäule und Lendenwirbelsäule angefertigt.
Ergänzend werden teilweise auch knochendichterelevante Blutwerte erhoben, die Auskunft über den Knochenstoffwechsel und die Aktivität der Ostoblasten und der Osteoklasten geben.
Osteoporose Therapie
Wurde eine Osteoporose Diagnose gestellt oder eine behandlungsbedürftige Osteopenie diagnostiziert, wird eine gezielte und individuelle Osteoporose Therapie eingeleitet.
Das Ziel jeder Osteoporose Therapie ist die Senkung des Sturz- und Knochenbruchrisikos, die Stabilisierung und Vergrößerung der Knochenmasse, die Schmerzreduktion sowie Verbesserung der Mobilität und damit der Lebensqualität.
Eine wirksame Osteoporose Therapie erfolgt auf mehreren Stufen.
Osteoporose Basistherapie – Was Sie selbst für die Behandlung Ihrer Osteoporose tun können
Die Basistherapie in der Osteoporose Behandlung zielt zunächst darauf, die beeinflussbaren Faktoren möglichst positiv zu beeinflussen: Ausgewogene Ernährung und Bewegung.
Eine ausreichende Bewegung und Belastung des Körpers sind der Grundstein, zusätzlich sollte ein gezieltes Training zur Verbesserung der Muskulatur und Beweglichkeit durchgeführt werden, welches der Sturzprophylaxe dient.
Eine optimierte Osteoporose Ernährung achtet vor allem auf die ausreichende Zufuhr von Kalzium und Vitamin D3, um den Knochenstoffwechsel mit den erforderlichen Bausteinen zu versorgen. Kalzium kann dem Körper in ausreichender Menge über die Nahrung zu Verfügung gestellt werden, eine Kalziumzufuhr von täglich 1000 mg sollte nicht dauerhaft überschritten werden, da andernfalls Nierensteine und Gefäßverkalkungen drohen.
Da Vitamin D3 über die Nahrung nicht in ausreichender Menge aufzunehmen ist, machen Nahrungsergänzungsmittel hier Sinn (800-1000 IE tgl.). Das Sonnenvitamin wird durch Sonneneinstrahlung auf der Haut im Körper selbst hergestellt, doch vor allem im Winter ist ein Vitamin D3 Mangel nicht selten.
In einer Laboruntersuchung kann ein Vitamin D3 Mängel zuverlässig festgestellt werden, so dass dieser gezielt behoben werden kann.
Außerdem sollten Folsäure und Vitamin B12 in ausreichenden Mengen zugeführt werden, aktuelle Erkenntnisse gehen außerdem von einem Nutzen einer zusätzlichen Vitamin K2 Gabe aus.
Lebensmittel mit Stoffen, die den Knochenabbau begünstigen, wie Koffein, Alkohol und Phosphate sollten gemieden werden. Auch das Rauchen sollte eingestellt werden.
Medikamente, die eine Osteoporose begünstigen sollten ebenfalls abgesetzt oder reduziert werden sofern möglich.
Durch die konsequente Einhaltung der Basismaßnahmen kann einer Osteoporose effektiv vorgebeugt werden und ein Knochenschwund, der sich bereits im Prozess befindet, kann verlangsamt werden.
Medikamentöse Therapie bei Osteoporose
Bei schwereren Formen der Osteoporose kann eine spezifische, medikamentöse Therapie der Osteoporose erforderlich sein.
Die Osteoporose Medikamente unterteilen sich in den Knochenabbau bremsende (antiresorptive) Medikamente (z.B. Bisphosphonate, Denosumab, Östrogene) und den Knochenaufbau stimulierende (anabole) Medikamente (z.B. Parathormon, Testosteron). Die spezifischen Medikamente werden gemäß den Leitlinien des Dachverbandes Osteologie (DVO) individuell eingesetzt.
Lesen Sie in unserem nächsten Blogartikel mehr zur Osteoporose Behandlung bei Wirbelbrüchen.
Sollten Sie zu einer Risikogruppe gehören oder den Verdacht einer Osteoporose haben, können Sie sich außerdem gerne an Dr. Christopoulos für eine Osteoporose Diagnose wenden.
Ihr Dr. med. Charilaos Christopoulos
Chefarzt für Wirbelsäulenchirurgie, OTHOPARC Klinik GmbH, Köln